Michael Siegmund

Nach der Schule, dem Zivildienst, einem Auslandsjahr und einem Studium bin ich wieder in der Schule gelandet, als Lehrer für Kunst und andere Fächer für die kleinen Leute. Kunst war schon immer ein Teil meines Lebens, auch wenn ich jetzt die meiste Zeit mit dem Unterrichten verbringe, versuche ich (meistens) zu zeichnen und zu malen, so oft ich Lust und Laune dazu habe.

Wie erlebst du die Digitalisierung des menschlichen Verstandes?

Ich bin mit Computern aufgewachsen, seit ich etwa 11 Jahre alt bin, und habe mich immer für die Entwicklungen neuer Technologien interessiert. Ich finde es faszinierend, was man heutzutage damit machen kann, und manchmal stelle ich mir vor, wie ich als 11-Jähriger über ein Smartphone gestaunt hätte. Aber bei der massiven Datenerfassung ist nicht immer klar, ob diese Daten für einen "guten" Zweck verwendet werden. Bei der alltäglichen Nutzung von Technik macht die Dosis das Gift, und wir sollten uns täglich bewusst auf unsere Wurzeln in der Natur besinnen. Auch die Motivation hinter bestimmten Entwicklungen und Algorithmen ist zu hinterfragen, ich denke, ich sehe eine dunkle technisierte Zukunft für uns, aber auch eine helle.

Wie kann deine Kunstpraxis dazu beitragen, diese Erfahrung zu verstehen???

Ich benutze die Kunst nicht, um mir ein klareres Bild von etwas zu machen, ich kann nur versuchen, sie als Instrument zu benutzen, um bestimmte Gefühle, Gedanken oder Standpunkte auf dem Papier/der Leinwand auszudrücken, aber das kann eine ziemlich entlastende Erfahrung sein.

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